Stockholm (Schweden), 06.10.2009 – Der Nobelpreis für Physik geht in diesem Jahr an die US-Wissenschaftler Charles Kao, Willard S. Boyle und George E. Smith. Sie werden für ihre bahnbrechenden Leistungen auf dem Gebiet der Glasfaser- und Halbleitertechnik ausgezeichnet. In der Begründung des Nobelkomitees werden die drei Wissenschaftler als „Meister des Lichts“ bezeichnet. Der von Boyle und Smith entwickelte CCD-Chip bildet die Grundlage der heutigen Digitalfotografie. In jeder Digitalkamera steckt so ein kleiner optischer Sensor, dessen Pixelzahl als ein Qualitätskriterium heutiger Digitalkameras jedem Fotoenthusiasten geläufig ist. Lichtimpulse werden in digitale elektrische Signale umgewandelt und können so schnell in Helligkeitswerte umgerechnet werden. Auch in der Wissenschaft führte diese technologische Revolution zu wesentlichen Fortschritten, so in der Medizin und Astronomie. In den modernen Weltraumteleskopen verrichten CCD-Chips ihren Dienst. In der Medizintechnik war es durch den Einsatz der lichtempfindlichen CCD-Chips möglich, die Strahlenbelastung für Patienten zu reduzieren. Auch die Endoskopie nutzt sowohl Glasfaser als auch die CCD-Technik zur Gewinnung von Bildinformationen aus dem Innern des menschlichen Körpers. Dritter im Bunde der Nobelpreisträger ist der chinesisch-britische Physiker Charles K. Kao, der die Hälfte des Preises für seine Arbeiten zur Nutzung von Glasfaserkabeln für die schnelle Datenübermittlung erhält. Diese Technologie trug wesentlich zu der rasanten Entwicklung des Internets bei. Die wissenschaftliche Erforschung von Lichtwellenleitern begann in den 1960-er Jahren. Hauptproblem war damals die Unreinheit der Glasfasern, die einen Lichtwellentransport über größere Entfernungen als einen Kilometer durch das entstehende Bildrauschen unmöglich machte. Kao war es gelungen, neuartige Glasfasern zu entwickeln, die es fortan ermöglichten, mit Hilfe von Lichtfasern Informationen über sehr große Entfernungen zu übermitteln.
Die Preise werden am 10. Dezember durch den schwedischen König verliehen.